Für diejenigen, die dabei waren – unvergessen: Der Streik bei Ford im August 1973.

Der sogenannte wilde Streik war eines von über 300 Streiks bundesweit im Jahr 1973 – gleichzeitig das Jahr des Anwerbewerbestopps. Mit diesen und weiteren, vorrangig von Arbeitsmigrant*innen angeführten Streiks, forderten die Beteiligten selbstbewusst ihre Rechte und Gleichberechtigung ein. Aus „Opfern“ wurden endlich „Täter*innen“. Sie trugen somit zur Demokratisierung des Landes bei, in dem sie zunehmend unerwünscht wurden.

Vier Tage und drei Nächte wurde das Werk besetzt.

„Türken-Terror!“ „Die Gastarbeiter übernehmen die Macht“ titelte die Boulevard-Presse.

„Das war das Ende des „Gastarbeiters“, so der Eindruck eines damaligen Teilnehmers. „Gastarbeiter“, das Wort war eine Verhöhnung: wir waren keine Gäste. Wir hatten die schlechteste und schwerste Arbeit, wir lebten zu sechst in einem Zimmer mit Etagenbetten. Behandelt man so seine Gäste?

Der Streik hat uns Respekt eingebracht – und war ein großer Schritt in Richtung Gleichberechtigung.

Das wollen wir feiern! Im 50. Jahr des Streiks – mit unseren Kindern und Enkelkindern.

Und wir wollen uns an der aktuellen Diskussion um das Auto im Rahmen „Klimabewegung trifft Gewerkschaften“ zum Thema „Mobilitätswende und Individualverkehr“ beteiligen.